Verleihung Christian Roller Preis
2008 / 2010 / 2012 / 2016 / 2018
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Qualifizierter Alkoholentzug im somatischen Krankenhaus — ein Ansatz zur Früherkennung und Frühbehandlung von Alkoholabhängigen

Das Projekt, für das Frau Dr. Raabe ausgezeichnet wurde, beschäftigt sich mit dem qualifizierten Alkoholentzug in der Inneren Medizin. Um kurz die Rahmenbedingungen Ihnen nahe zu bringen, möchte ich Ihnen folgende Eckdaten kurz vorstellen: Die Alkoholabhängigkeit ist die häufigste psychische Erkrankung in der Bundesrepublik Deutschland. Knapp 40 Prozent aller Patienten einer psychiatrischen Fachklinik sind alkoholabhängig oder missbrauchen Alkohol, wobei zu bemerken ist, dass trotz dieser hohen Zahl nur etwa 20 Prozent der von der Erkrankung Betroffenen tatsächlich im psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlungsfeld versorgt werden. Die weitaus größte Zahl der Alkoholkranken wird nämlich ausschließlich im sogenannten medizinischen Primärversorgungssystem versorgt, d.h. sie werden von den niedergelassenen Haus- und Fachärzten versorgt oder bei akuten Notfällen in den somatischen Kliniken. Sieht das psychiatrische Versorgungssystem wie oben erwähnt nur etwa 20 Prozent der Betroffenen, wozu auch die Angebote der Beratungsstellen zu rechnen sind, so werden immerhin 75 Prozent der Betroffenen von der Hausärzten und niedergelassenen Fachärzten versorgt und etwa 50 Prozent werden in den somatischen Krankenhäusern behandelt. Es ist von daher nicht richtig anzunehmen, dass alkoholabhängige Menschen prinzipiell den Kontakt zum Arzt vermeiden wollen, im Gegenteil, aber es gelingt nicht oder nur in geringem Umfang die Behandlung im somatischen Versorgungssektor mit der Behandlung im psychiatrisch-psychotherapeutischen Sektor zu verknüpfen. Genau dieses Ziel verfolgt das Projekt des Qualifizierten Entzugs in der Inneren Medizin, dass das Zentrum für Psychiatrie Reichenau und das Klinikum Konstanz ins Leben gerufen haben. Unser besonderer Dank und unsere Anerkennung gebühren daher neben Frau Dr. Raabe Herrn Prof. Schuchmann, Chefarzt der Inneren Klinik I des Klinikums Konstanz und Ärztlicher Direktor sowie Herrn Dr. Siegmund, Oberarzt der Inneren Klinik. Frau Dr. Raabe repräsentiert in diesem Projekt die Seite des Zentrums für Psychiatrie Reichenau. Ihr ist es gelungen, seit sie die Verantwortung für das Projekt übernommen hat, dieses "ins Laufen" zu bringen, und hierfür bedarf es einiger besonderer Fähigkeiten, über die Frau Dr. Raabe verfügt. Sie verfügt über eine ausgesprochen hohe psychiatrisch-psychotherapeutische Kompetenz, ist hoch erfahren im Umgang mit alkohol- und medikamentenabhängigen Patienten, verfügt über eine hohe soziale Kompetenz und große Fähigkeiten im Bereich kollegialer Kooperation. Da sie im wissenschaftlichen Arbeiten erfahren ist, ist es ihr auch möglich, Ihnen im Rahmen ihrer kurzen Präsentation nicht nur das Projekt zu beschreiben, sondern Ihnen auch die Ergebnisse der Behandlungen von über 200 Patienten im Folgenden zu präsentieren. Die Preisträgerin des ZfP Reichenau, Frau Dr. Raabe, erhält also den Christian Roller Preis für das ZfP Reichenau für ein zwar inhaltlich naheliegendes Kooperationsprojekt mit der Inneren Medizin, das aber bislang nur äußerst selten in dieser uns hier vorliegenden Form "funktioniert hat".


Preisträgerin Christian Roller Preis 2016
Dr. Almut Raabe

Dr. Almut Raabe ist in Wiesbaden aufgewachsen und hat dort das Abitur absolviert. Im Anschluss Studium der Diplom-Psychologie in Marburg und Berlin mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie (Freie Universität Berlin). Erste Arbeitstätigkeit am Christoph-Dornier-Zentrum für Klinische Psychologie in Münster und im weiteren Verlauf Aufbau und Leitung eines Instituts der Christoph-Dornier-Klinik in Berlin. Parallel hat Frau Raabe die Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin bei der Gesellschaft für Angewandte Psychologie und Verhaltensmedizin sowie ihre Promotion bei Frau Prof. Dr. H. Flor mit Abschluss an der Universität Tübingen absolviert. Nach einjähriger Arbeitstätigkeit an der Baar-Klinik in Donaueschingen hat Frau Raabe im Jahr 2001 an das Zentrum für Psychiatrie Reichenau gewechselt, für das sie noch heute tätig ist (Schwerpunkt: Suchtmedizin; aktuell tätig in der Kooperation mit dem Klinikum Konstanz zur qualifizierten Entzugsbehandlung). Frau Raabe ist verheiratet und hat zwei Kinder.
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Grundkompetenz Peer-Beratung – ein Trainingsprogramm für Psychiatrie-Erfahrene

Peer-Beratung ist eine zeitgemäße Form der Genesungsbegleitung. Geschulte Psychiatrie-Erfahrene beraten dabei andere Psychiatrie-Erfahrene. Peer-Berater sind durch selbst erlebte psychische Krisen zu Experten aus eigener Erfahrung geworden. Die Idee dahinter besteht darin, dass Menschen, die selbst schwere psychische Krisen überwunden haben, andere durch ihr persönliches Vorbild neue Hoffnung auf Genesung geben und Mut zur Eigenverantwortung vermitteln. Mit einer entsprechenden Qualifizierung können Psychiatrie-Erfahrene in eine solche aktive Rolle hineinwachsen. Wie dies realisiert werden kann, haben Prof. Dr. Markus Schwarz, Waldemar Domme und Christiane Waßmuth in ihrem Projekt "Grundkompetenz Peer-Beratung – ein Trainingsprogramm für Psychiatrie-Erfahrene" beispielgebend und in jeder Hinsicht eindrucksvoll beschrieben. Mit dem definierten Ziel, trainierte Ex-Patienten als Peer-to-peer-Berater in die Routineversorgung der Klinik Allgemeinpsychiatrie 1 einzusetzen, wurde ein spezielles Qualifizierungsprogramm entwickelt. Dieses überzeugt durch seinen strukturierten modularen Aufbau und seine inhaltliche Beschreibung der Themen, des Vorgehens und der jeweiligen Zielsetzungen. Nach der Vermittlung basaler Kompetenzen und Fähigkeiten sollen erfolgreiche Absolventen gezielt in die tariflich entlohnte, zusätzliche Betreuung von stationären und tagesklinischen Patienten integriert werden.

 

Preisträger Christian Roller Preis 2016
Prof. Dr. Markus Schwarz, Dipl.-Psych. Waldemar Domme, M.Sc.-Psych. Christiane Waßmuth

Prof. Dr. Markus Schwarz studierte an der Universität Münster Humanmedizin, wo er auch 1988 promovierte. Es folgten bis 1994 mehrere Stationen an verschiedenen Kliniken, wo er sich zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie weiterbildete. Im Anschluss daran arbeitete er als Oberarzt, von 1995 bis 1999 an der Psychiatrischen Klinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seine wissenschaftlichen Arbeiten, Lehrbuchbeiträge und Einzelveröffentlichungen konzentrieren sich auf die Themen Versorgungsforschung und Krisenintervention. Seit 2000 ist Herr Prof. Dr. Schwarz Chefarzt der Klinik für Allgemeinpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik I am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden/Wiesloch, das er von 2004 bis 2009 als Ärztlicher Direktor auch geleitet hat.

Waldemar Domme schloss 2012 an der Universität Heidelberg das Diplomstudium Psychologie ab. Im Anschluss begann er mit der Ausbildung zum analytischen Psychotherapeuten am Institut für Psychoanalyse in Heidelberg und sammelte Erfahrungen in der Akutpsychiatrie und im Suchtbereich in Heppenheim. Er war daraufhin in der Psychosomatik in Heidelberg und in einer Rehabilitationseinrichtung für Abhängigkeitserkrankte in Eiterbach tätig. Seit 2015 ist er als klinischer Psychologe am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden/Wiesloch auf einer spezialisierten offen geführten Station für affektive Erkrankungen angestellt.

Christiane Waßmuth studierte Psychologie an der Albrecht-Ludwigs-Universität in Freiburg. Nach ihrem Master of Science-Abschluss in Klinischer Psychologie, Rehabilitations- und Neurowissenschaften begann sie die Ausbildung zur psychologischen Psychotherapeutin im Bereich Verhaltenstherapie in Mannheim. Berufliche Erfahrungen sammelte Frau Christiane Waßmuth unter anderem in der psychologischen Beratungsstelle für Studenten des Studierendenwerks Mannheims. Ihre berufliche Laufbahn im PZN Wiesloch begann auf den Stationen für affektive Störungen und chronische Schizophrenie. Nach zwei Jahren im Bereich der Akutpsychiatrie legte Frau Christiane Waßmuth ihren Fokus auf die ambulante Behandlung psychischer Störungen.

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Personenzentriertes Arbeiten im Rahmen der Bezugsarbeit

Ziel der "Persönlichen Zukunftsplanung" ist es, die Möglichkeiten der betreuten Personen in den Focus zu nehmen und gemeinsam eine mögliche Zukunft zu gestalten. Die Person hat hierbei ein Höchstmaß an Selbstbestimmung, da sie den gesamten Prozess steuert. Das Autorenteam – wie bereits gesagt, Auszubildende in der Heilerziehungspflege und deren Mentoren – haben mit ihrer Projektarbeit einen Diskussionsprozess zu Grundhaltung, zu professioneller Beziehungsarbeit, zu Defizitorientierung versus Ressourcenorientierung angestoßen. Sie erwarten durch einen stärker personenzentrierten Ansatz mehr Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Wertschätzung für die zu Betreuenden. Sie erwarten aber auch für die Kollegen einen Vorteil. Einen Zugewinn durch mehr Transparenz der eigenen Arbeit und nicht zuletzt, eine höhere Arbeitszufriedenheit. Dieser Ansatz hat uns überzeugt. Ebenso die beschriebenen praxisrelevanten Methoden als Arbeitsmittel zur Umsetzung des Konzeptes.

 

Preisträger Christian Roller Preis 2016
Sari Buchholz, Anna Andres, Dominique Schahn, Daniel Cuevas und Patrick Eckert

Sari Buchholz, geboren in Pforzheim, absolvierte Frau Buchholz 2016 die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin im Wiedereingliederungsbereich des PZN in Wiesloch. Zur Vertiefung ihrer medizinischen und pflegerischen Kenntnisse schloss sie im darauffolgenden Jahr die Ausbildung zur Altenpflegerin ab. Seit Oktober 2017 studiert Frau Buchholz Psychologie an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg.

Anna Andres ist in Germersheim aufgewachsen und besuchte dort das Goethe Gymnasium. Dieses verließ sie mit der Fachhochschulreife im Jahr 2011. Im Anschluss folgte ein Freiwilliges Soziales Jahr im Heilpädagogium Schillerhain in Kirchheimbolanden für eineinhalb Jahre. Sie betreute Kinder und Jugendliche mit einem erhöhten Förderbedarf und Krisen in der Entwicklung in einer Wohngruppe für Jungen. Die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin begann im September 2014, die sie erfolgreich im August 2017 beendete. Seitdem ist sie im Wohn- und Pflegeheim des Psychiatrischen Zentrum Nordbadens angestellt. Dort arbeitet sie im Wiedereingliederungsbereich und betreut chronisch psychisch Erkrankte die im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung professioneller Unterstützung bedürfen.

Dominique Schahn, geboren und aufgewachsen in Heidelberg. Nach der mittleren Reife hat Frau Schahn ein freiwilliges soziales Jahr in den Werkstätten der Lebenshilfe Wiesloch geleistet. Anschließend hat sie die Ausbildung zur staatlich anerkannten Heilerziehungspflegerin im Wohn- und Pflegeheim des PZN Wiesloch absolviert und dort mehrere Häuser und deren Arbeistweisen kennengelernt. Die Ausbildung schloss sie im September 2017 ab. Danach wurde sie als Mitarbeiterin im WuP Bereich, Haus 48, übernommen.

Daniel Cuevas, geboren und aufgewachsen in Mannheim. Die Ausbildung zum staatlich geprüften Heilerziehungspfleger absolvierte er in den Johannes Anstalten in Schwarzach. Seit 2001 im Heimbereich des PZN beschäftigt und seit mehr als 10 Jahren als Mentor in der Ausbildung der Schüler und Schülerinnen der Heilerziehungspflege tätig. Aktuell gilt es ein neues Bewohner-Forum zu schaffen mit Elementen der Facharbeit Personenzentriertes Arbeiten. Herr Cuevas Delgado ist verheiratet und hat drei Kinder.

Patrick Eckert, geboren in Neckarbischofsheim, wohnt und lebt er im schönen Kraichgau, ist glücklich verheiratet und stolzer Vater zweier aufgeweckter Jungs. In seinem Beruf als HEP ist er seit 1999 im PZN in der Arbeit mit Menschen tätig und mittlerweile in der praktischen Schüleranleitung fest verankert. Er beteiligt sich seit Jahren aktiv in der konzeptionellen Entwicklung der direkten Betreuungsarbeit im Bereich Wiedereingliederung. Im Weiteren arbeitet er freiberuflich in den Feldern Kommunikationskunst und Design, war vertreten auf diversen nationalen und internationalen Kunstausstellungen, u.a. mit seinen Künstlerbüchern auf der Leipziger Buchmesse und der Schweizer Buchbasel. Mit dem "gregor international calendar award" erhielt er 2017 gemeinsam mit seiner Frau einen der bedeutendsten internationalen Preise der deutschen Kreativbranche. Neben seinen vielfältigen kreativen Arbeiten für wohltätige und humanitäre Institutionen ist er seit Jahren freier Medienberater und Gestalter einer Vielzahl von Unternehmen, Einrichtungen und Gemeinden in ganz Süddeutschland.

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Zauberwerkstatt TK Lahr

Der Freundes- und Förderkreis der Tagesklinik Lahr hat 2011 eine Kreativwerkstatt eröffnet, in der ehemalige Patienten und psychisch Kranke derzeit an drei halben Tagen pro Woche eine Vielzahl von Produkten, Möbeln und Gegenständen fertigen und damit kunsthandwerklich und kreativ tätig werden können. Die Produkte werden direkt über die Zauberwerkstatt oder auch auf Märkten und weiteren Veranstaltungen verkauft, der Erlös fließt der Arbeit des Vereins zu. Ursprünglich aus einer Gruppe in der Kunsttherapie der Tagesklinik entstanden, wollte man zunächst 2011 aus der Tagesklinik herausgehen und bezog eine Werkstatt in den Räumen der Caritas. Bereits 2012 wurden Räumlichkeiten und Zeitfenster als zu klein befunden und neue Räume bezogen. Die Leitung der Werkstatt wurde dann von Frau Jutta Baumhoff übernommen. Nun steht der nächste Weiterentwicklungsschritt an und es werden größere Räumlichkeiten gesucht und sind nun im sogenannten Lotzbeck-Palais in Lahr in sehr guter Lage auch gefunden worden. Bisher wurde die Werkstattleiterin über eine Bürgerarbeitsstelle der Stadt Lahr befristet finanziert mit einer 450 Euro-Stelle, die Ende 2014 auslief. Zunächst hat die Illenau-Stiftung die Überbrückung dieser Stelle weiter finanziert, bevor das ZfP Emmendingen langfristige Sicherung dieser Stelle übernommen hat.

 

Preisträger Christian Roller Preis 2016
Frau Marianne Hopf, Wolfgang Zelzer-Riedel

Marianne Hopf, 1959 geboren in Freiburg im Breisgau; 1979 Abitur; 1979–1981 Germanistik/Kunstgeschichte; 1982 USA-Aufenthalt; 1982–1987 Studium der Malerei an der Freien Kunstschule Nürtingen; 1987–2002 lebt in Berlin; 1994–1995 in New York seit 2002 in Berlin und Lahr, Schwarzwald; seit 2005 Kunstprojekt in der Psychiatrischen Tagesklinik Lahr 2010 Gründung der Zauberwerkstatt im Rahmen des Freundes - und Förderkreis der Psychiatrischen Tagesklinik Lahr; seit 1988 Ausstellungen im In- und Ausland Stipendien und Förderungen: 1987 Arbeitsstipendium, Berlin 1988 "Corpo", Stipendium des Progetto Civitella d'Angliano und des Kunstfonds Bonn; 1989–2000 Werkvertragsprogramm, Berliner Künstlerförderung; 1994 Arbeitsstipendium der Käthe-Dorsch-Stiftung Berlin für Arbeitsaufenthalt in New York; 2008 E-Werk Mittelbaden; Sammlungen und Institutionen: Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft, Freiburg i. Br.; Neuer Berliner Kunstverein; Landesbank Berlin| Deutschen Bank Berlin; Zentral- und Landesbibliothek Berlin – Amerikanische Gedenkbibliothek; Sammlung der SPD, Willy Brandt-Haus Berlin; BBBank Mannheim |Regierungspräsidium Freiburg; Psychiatrische Tagesklinik Lahr; Stadtverwaltung Lahr; Städtische Kunstsammlung Lahr; Städtische Kunstsammlung Nürtingen; Klinikum Offenburg; Herzzentrum Bad Krozingen; Kunst am Bau: 1995 Wandgestaltung Sporthaus Neukölln; Berlin 2008 Fenstergestaltung Neuapostolische Kirche; Lahr 2009 Fenstergestaltung Rathaus Lahr; 2012 Fenstergestaltung Evangelische Kirch Langenwinkel, Lahr

Wolfgang Zelzer-Riedel, geboren 27.09.1957 in Lahr/Schwarzwald; Grundschule und Gymnasium mit Abitur 1976; 1976-79 Zivildienst im Altenheim Spital und Jugendzentrum Lahr; Nach Auslandsaufenthalt (Tansania/Ostafrika) Studium Lehramt für Gymnasium in den Fächern Germanistik, Pädagogik und Sport mit Abschluss Staatsexamen an der Uni FR 1984; 1985 Arbeit für die Verfasste Dtsch. Studentenschaft in Bonn (Schwerpunkt Organisationsentwicklung); 1985/86-90 Studium Psychologie mit Abschluss Diplom in Berlin, Hamburg und Freiburg; 1990-92 Arbeit als Diplom-Psychologe in der Leitung einer rehabilitativ-geriatrischen Einrichtung in Freiburg (Erarbeitung einer Heimöffnungskonzeption); Seit 1992 Dipl-Psych im Zentrum für Psychiatrie in verschiedenen Abteilungen tätig, seit 2006 in der Psychiatrischen Tagesklinik Lahr; 1999 Approbation als Psychologischer Psychotherapeut (VT, Systemische Familientherapie)

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Projekt für die Implementierung der lösungszentrierten Interaktion im Maßregelvollzug

Frau Mehrbreier hat mit ihrer Facharbeit zum Abschluss der Weiterbildung zur Krankenpflegerin für Psychiatrie 2013 mit dem Titel "Implementierung des lösungsorientierten Ansatzes (LOA) als psychiatrisch-pflegerisches Konzept" bereits den BFLK, Landespflegepreis Baden-Württemberg 2014 gewonnen. Um dieses Vorhaben weiter zu vertiefen, hat sie nebenberuflich die Weiterbildung zur LOA-Beraterin in der Schweiz absolviert. Auf ihre Initiative hin hat die Station 23 bereits ein Jahr lang als Pilot-Projekt den lösungsorientierten Ansatz von externen Trainern vermittelt bekommen, als nächste Schritte sind geplant, diesen Ansatz auch auf zwei weiteren Stationen einzuführen. Sie selbst plant nun eine Weiterbildung als LOA-Trainerin zu machen. Darüber hinaus schlägt sie vor, dass weitere interessierte Pflegende aus dem MRV ebenfalls die Weiterbildung zur LOA-Beraterin absolvieren können. Insgesamt erscheint es vorbildlich, dass eine Pflegekraft einen neuen kommunikativ-therapeutischen Ansatz erlernt, ihn in ihrem Alltag umsetzt, das Wissen weitergibt, sich zum Ziel setzt, dieses Verfahren weiter in der Pflege zu etablieren.



Preisträgerin Christian Roller Preis 2016
Katrin Mehrbreier

Katrin Merbreier, geb. 14.09.1986 in Freiburg im Breisgau; Beruflich: 2004–2007: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin (Schule für Gesundheits- und Krankenpflege im Ldkr. Emmendingen); 2007–2008: Aufbau des Maßregelvollzuges in Calw (Start-Team). Im Rahmen dessen Hospitationen im MRV Emmendingen und Reichenau; 2008–2011: Krisenstation (Station 29) des Maßregelvollzuges des Zentrums für Psychiatrie Emmendingen (Klienten nach den §§ 126a, 63 und 64): 2011–2013: Weiterbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin für Psychiatrie (in Kooperation mit der Psychiatrie der Uniklinik Freiburg); 2013–2015: Station 23 im Maßregelvollzug des Zentrums für Psychiatrie Emmendingen (Klienten, nach §63 untergebracht); 2015–dato: Stellvertretende Stationsleitung der Station 27 des Maßregelvollzuges des Zentrums für Psychiatrie Emmendingen (Klienten, nach § 64 untergebracht); 2014–2016: Weiterbildung zur lösungsorientierten Beraterin (ZLB Schweiz), berufsbegleitend; 2015–2016: Ausbildung zum Therapiebegleithund-Team mit Hund "Bobo", berufsbegleitend; 2016–dato: Nebenberuflich tätig im Haus Landwasser, Freiburg: Verknüpfung von tiergestützter Therapie mit dem lösungsorientierten Ansatz
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Projekte für die Weiterbildung im ärztlichen Dienst

Förderung der ärztlichen Weiterbildung im Bereich der Psychotherapie mit Initiierung einer verhaltenstherapeutischen Weiterbildungswoche im Hause, die den geforderten theoretischen Grundkurs abdeckt. Die erste Weiterbildungswoche ist im März 2016 bereits gelaufen, die zweite Woche für die erforderlichen 100 Stunden Theorie wird im März 2017 stattfinden. Die Maßnahme verbessert die Weiterbildungsangebote des Hauses für die Kollegen erheblich. Da diese Weiterbildungswochen auch für externe Assistenzärzte für Psychiatrie angeboten werden, kann sich das ZfP Emmendingen auch nach extern als attraktiver Weiterbildungsort positionieren. Darüber hinaus hat Herr Dr. Hof auch in den vergangenen Jahren mit der Etablierung von Supervisionsgruppen einen wesentlichen Beitrag geleistet und unser Facharztcurriculum an den Freitagen in den vergangenen Jahren auf ein hohes qualitatives Niveau geführt.





Preisträger Christian Roller Preis 2016
Dr. Eberhard Hof

Dr. Eberhard Hof, geboren 1962 in Freiburg und aufgewachsen in der Ortenau bei Lahr. Nach dem Abitur am Hebel-Gymnasium in Lörrach Zivildienst und Ausbildung zum Heilerziehungspfleger am Epilepsiezentrum Kehl-Kork. Studium der Germanistik und Romanistik an der Universität Freiburg für 4 Semester. 1987/1988 als operatore psichiatrico 9 Monate in einer sozialpsychiatrischen Kooperative in Rom tätig. Anschließend fünfjährige pflegerische Tätigkeit auf einer Akutstation des damaligen PLK Emmendingen. Studium der Humanmedizin an der Universität Freiburg von 1993-2000, Promotion im dortigen Neurozentrum.